Sonntag, 4. April 2010

Just Cause 2: Schafft es Avalanche mit dem zweiten Anlauf?


Das 2006 erschienene Just Cause war kein Erfolg für den Entwickler Avalanche. Man hatte eine gute Spielidee, konnte sie aber nicht richtig Umsetzen, da weder die Spielwelt noch die Spielmechanik ausgereift waren. Nun wagt man einen zweiten Versuch. Mir einer optimierten Avalache Engine (der Avalanche Engine 2.0) und viel Erfahrung aus dem ersten Teil will man nun ein abgedrehtes (und besseres) Action Spiel abliefern.

Die Story
Die Russen lieben Panzer und die Chinesen stehen auf Feuerwerkskörper. Das sind nur 2 Beispiele für die mit Klischees gespickte Story von Just Cause 2. Man schlüpft wieder in die Rolle von Rico "Scorpio" Rodriguez und begibt sich auf die südostasiatische Insel Panau um einen abtrünnigen Agenten zu töten. Es handelt sich dabei jedoch nicht um irgendjemanden, sondern um Tom Shelden, Rico's ehemaligen Mentor, der in Panau untergetaucht ist um eine Verschwörung gegen die USA aufzudecken. Natürlich haben haben die Russen, Japaner und Chinesen etwas damit zu tun. Aber auch
Pandak "Baby" Panay, der Diktator der Insel, hat seine Finger im Spiel.
Avalanche hat versucht sich beim Story Design nicht allzu ernst zu nehmen, aber leider kann man der Handlung nichts witziges abgewinnen. Die übertriebenen Akzente der Figuren und die sehr schlechte Vertonung der Zwischensequenzen leisten ihr übriges.

Die Spielwelt
Hier ist Klotzen statt Kleckern angesagt. Panau ist ist eine riesige Insel und bietet eine abwechslungsreiche Landschaft. Es gibt moderne Städte, kleine Fischerdörfer und von schneebedeckten Bergen bis hin zu weißen Stränden ist alles dabei. Über die ganze Insel sind Waffen-, Auto-, und Rüstungs-Upgrades versteckt. Auch an zerstörbaren Objekten wurde nicht gespart. Zum Glück stehen Rico viele verschiedene Fahrzeuge zur Verfügung die sich alle (bis auf die Flugzeuge) gut steuern lassen. Am meisten Spaß macht es jedoch die Insel mithilfe des Fallschirms zu erkunden.
Trotzdem ist nicht alles perfekt. Die Dörfer ähneln sich und leider sind die strategisch wichtigen Punkte (Häfen, Flughäfen, Militärstationen) alle nach dem selben Schema aufgebaut, sodass die Action mit der Zeit etwas eintönig wird. Auch die großen Städte büßen an Atmosphäre ein, da einfach viel zu wenige Passanten und Fahrzeuge die Straßen säumen.


Die Missionen
Wenn schon nicht die Story überzeugen kann, müssen es halt die Missionen rausreißen. Die fallen in Just Cause 2 allesamt spaßig und actionreich aus. Es wird zwischen Agency-, Gang-, und Stronghold-Missionen unterschieden. Die Agency-Missionen führen die Story weiter. Es ist dabei egal ob man sich an der Außenwand eines Casinos entlanghangelt um einem Informanten aus der Klemme zu helfen, oder einen Schusswechsel auf fliegenden Atomraketen austrägt, die Aufträge fallen alle sehr Abwechslungsreich aus. Bei den Gang-Missionen handelt es sich um kleine Gefallen die man für eine der drei Gangs der Insel erledigt. Auch hier gibt es noch das ein oder andere Action Highlight, es fällt aber auch auf, dass sich die Missionen der Banden untereinander stark ähneln.
Leider muss man eine bestimmte Anzahl dieser Aufträge annehmen, um Chaos (eine Art Währung, die man für die Zerstörung von Objekten bekommt) zu sammeln und die nächste Agency-Mission freizuschalten. Schließlich gibt es noch so genannte Stronghold-Missionen, die neue Gebiete auf der Karte freischalten. Diese Aufträge sind jedoch ein Witz. Der Entwickler hat sich nicht mal die Mühe gemacht, etwas Abwechslung zu schaffen. Jede Mission läuft gleich ab:
Man muss sich bis zu einem Kontrollpunkt vorkämpfen und dort einen Mechaniker beim Hacken beschützen. Das klingt genauso langweilig wie es sich spielt.
Auch die immer gleichen Zwischensequenzen (und damit verbundene Sprachausgabe) stören mit der Zeit.


Die Action

Der Grund warum man Just Cause 2 die schlechte Story und ein sich etwas wiederholendes Missions Design verzeiht, ist die Action. In keinem anderen Spiel ist es so einfach Stunts zu kreieren. Dies liegt vor allem an der Steuerung die Avalanche überarbeitet hat. Eine besondere Rolle spielt hierbei der
, aus dem ersten Just Cause oder auch Lost Planet bekannte, Enterhaken und der Fallschirm, womit so einige coole Manöver möglich sind. Auch die Grafik enttäuscht nicht. Die Avalanche Engine 2.0 schafft eine enorme Weitsicht mit nur gelegentlich aufpoppenden Objekten, auch die Explosionen sind super animiert.
Einen Negativaspekt gibt es jedoch auch hier: den Heat-Level. Genauso wie man in GTA Polizeisterne für kriminelle Aktionen sammelt, so steigert sich in Just Cause 2 der Heat-Level. Leider hetzt das Spiel ab Level 2 Horden von Gegner auf einen und das Gefühl ein absoluter Badass zu sein ist erst einmal verschwunden.


Fazit

Schade, obwohl Just Cause 2 ist ein gutes Action Spiel ist, wird man nicht das Gefühl los, das noch mehr möglich gewesen währe. Besonders der missglückte Versuch eine lustige Story zu erzählen und das auf Dauer etwas öde Missionsdesign fallen negativ ins Gewicht. Trotzdem macht es Spaß durch Panau zu fahren und allerlei Chaos anzurichten.
Wer auf eine interssante Handlung und ausgefeilte Charaktere wie die eines GTA's verzichten kann und einfach mal Sachen in die Luft jagen will, der sollte auch Just Cause 2 gespielt haben.

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